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Diagnoseerstellung Teil 2 Diagnoseerstellung Teil 2
Januar 2006 (Teil 2) Die PSA-Messung ergab 10,1. Dies war zwar ein ordentlicher Rückgang aber gegenüber dem Wert vor der zweiten Biopsie ein weiterer Anstieg und damit ein weiteres Indiz für Prostatakrebs. Das Gespräch mit dem Oberarzt der Urologie, Heidelberg, war nicht überzeugend, da der junge Arzt auf einige unserer Fragen- meine Frau war mit dabei- keine Antworten wusste bzw. sich in Widersprüche verwickelte. Er schlug eine Sättigungsbiopsie mit 32 Stanzen unter Narkose vor. Da ich nun endlich ein aussagefähiges Ergebnis haben wollte, vereinbarte ich einen Termin für die Sättigungsbiopsie Ende März. Der Arzt hätte dies zwar lieber früher im Februar gemacht, aber wir hatten getreu dem Motto „Lebe den Augenblick“ bereits eine Südamerikareise geplant, und er musste dann auch zugestehen aufgrund des bisherigen Zeitverlaufes, dass die Verschiebung um weitere vier Wochen voraussichtlich keinen nachteiligen Einfluss haben würde. Ende Januar war ich beim Hausarzt in Estepona/Spanien. Er erkundigte sich nach dem Diagnosestand meines Prostataproblems und riet mir vehement ab, eine Sättigungsbiopsie machen zu lassen. „Ihre Prostata ist dann ein Schweizer Käse und voraussichtlich handeln Sie sich eine chronische Prostatitis ein“, waren seine Worte. Sein Vorschlag war gar nichts zu unternehmen, da er der Meinung war, dass ich keinen Krebs habe. Er brachte dann auch als Beispiel einen Patienten von ihm mit PSA-Werten im Bereich von 30 bis 50 nun schon über Jahre, und es konnte trotz diverser Biopsien kein Krebs gefunden werden. Auch mein Urologe aus Marbella hatte mir ähnliche Stories zur Beruhigung erzählt, aber aufgrund des langsamen aber stetigen Anstiegs meiner PSA war ich ziemlich sicher, dass ich Krebs haben würde. Ich legte dies meinem Hausarzt dar und sagte ihm, dass sein Vorschlag des Nichtstuns für mich keine befriedigende Lösung wäre. „Dann lassen Sie ein PET machen“, schlug er vor, und ich ließ mir erläutern, was ein PET ist. Ich ging wieder ins Internet und fand in München eine Klinik für Vorsorge und Diagnostik. Ein Schwerpunkt war auch die Untersuchung der Prostata, und in den schön aufbereiteten Informationen zeigte man auch die gute Geräteausstattung mit PET, MRT, Farbdoppler US und vieles mehr. Das Ganze machte einen kompetenten, seriösen Eindruck, so dass meine Frau die Klinik telefonisch kontaktierte. Es war schon immer so, dass bei kritischen, wichtigen Anlässen meine Frau  den telefonischen Kontakt übernahm, da es ihr meistens gelang, einen kurzfristigen uns passenden Termin zu bekommen. Weiter versteht sie es sehr gut, mit ihren Gesprächspartnern den Small Talk zu führen und dabei interessante, wichtige Informationen zu eruieren. So war es auch diesmal wieder, und meine Frau fand heraus, dass für meinen Fall die besten Erfolgsaussichten mit einem PET-Cholin gegeben wären, und dies würde es im süddeutschen Raum nur im Klinikum Rechts der Isar und in Ulm geben. Wir entschieden uns aus Entfernungsgründen für Ulm und vereinbarten einen Termin im April. Den Termin für die Sättigungsbiopsie stornierte ich. Februar/März 2006 Wir machten unsere Südamerikareise mit den Stationen Rio de Janeiro, Cusco/Machu Picchu und von Lima eine Kreuzfahrt durch den Panama Kanal bis nach Ft. Lauterdale. Es war eine sehr schöne und vor allem sehr interessante Reise. Mein Prostataproblem war  weit, weit entrückt. April 2006 Wie ein PET-Cholin-CT abläuft, habe ich in meinem Erstlingswerk im BPS/KISP Forum beschrieben. Herr Prof. Reske erläuterte meiner Frau und mir das Untersuchungsergebnis. Dazu präsentierte er einige Ausdrucke in DIN A3 und wies auf zwei dunklere Flecke in der Prostata hin, die, wie er sich vorsichtig ausdrückte, einem Karzinom entsprechen könnten. Dies war für uns kein Schock, da wir aufgrund der PSA-Entwicklung sowieso mit Krebs gerechnet hatten. Es war sogar eine gewisse Erleichterung für mich, da nun endlich das Ergebnis/der Beweis auf dem Tisch lag. Prof. Reske sah die Beweislage differenzierter und wies daraufhin, dass durch eine Biopsie nun das PET-Ergebnis zu bestätigen wäre. Dieser Hinweis schmeckte mir nicht besonders aufgrund meiner noch nicht so weit zurückliegender unschönen Erfahrung mit meiner zweiten Biopsie. Für uns war die Situation nun klar und so machten wir anstalten, uns zu verabschieden. Prof. Reske bekam einen ernsten Gesichtsausdruck und bat uns, sitzen zu bleiben und führte aus, dass die Prostatasache eine Kleinigkeit wäre und von den Spezialisten- diese sollte ich später noch kennenlernen- im Hause schnell und sicher in Ordnung gebracht werden würde, aber Sorgen bereiten ihm die weiteren Befunde, und er präsentierte uns neue Ausdrucke und erläuterte die weiteren Ergebnisse. Im Bauchraum war ein Tennisball großer Lymphknoten, rechte Achsel ein Hühnerei großer Lymphknoten und am Hals ebenfalls ein großer Lymphknoten, alle sehr gut als dunkle Flecken, bedingt durch die Cholinanreicherung, zu erkennen. Dies führte Prof. Reske aus, können Sie nicht anstehen lassen und bedarf einer baldigen Abklärung. Einen kurzen Augenblick war ich sprachlos, aber dann half mir meine frühere berufliche Routine, auch bei überraschenden unangenehmen Situationen schnell und optimal zu entscheiden, und so fragte ich ihn, ob wir dies nicht gleich hier im Hause abklären können. Er schaute mich kurz an und meinte, er wird mit seinem Kollegen telefonieren/sprechen, ob dies so kurzfristig machbar ist. Nach 10 Minuten informierte er uns, dass ein Herr Dr. Bommer die Untersuchungen noch heute Morgen durchführen würde. Wir hatten Glück, dass auch die Abteilung Innere Medizin auf dem Eselsberg untergebracht war und so begaben wir uns zu Fuß mit der erhaltenen Beschreibung zum Dr. Bommer. Zum besseren Verständnis möchte ich noch darauf hinweisen, dass die Uni Kliniken in Ulm auf drei Hügel verteilt sind und ungünstigsten falls Fahrzeiten von 15 Minuten anfallen können. Dr. Bommer machte eine Feinnadelbiopsie am Achsel-Lymphknoten und sagte mir, dass ich nachmittags 15:00 Uhr anrufen soll, um das Ergebnis zu erfahren. Er berichtete mir dann, dass er nichts richtig Greifbares finden konnte, und eventuell ein indolentes Lymphom vorliegen könnte. Um sicher zu gehen schlug er vor, am folgenden Morgen eine Knochenmarkbiopsie zu machen. Ich willigte ein. Nachmittags 15:00 Uhr rief ich wieder an, und er teilte mir mit, dass leider die Situation wie am Tag zuvor sei. Für eine verbindliche Aussage bräuchte er mehr Material und schlug vor, dafür operativ einen Lymphknoten zu entnehmen, und zwar den am Hals oder aus der Achsel. Am anderen Tag war ich dann zur Ultraschalluntersuchung, um zu prüfen, ob der Halsknoten geeignet wäre, da nach Dr. Bommer dies die einfachere Operation sein würde, da unter der Achsel viele Lymphbahnen zusammen laufen. Der Halsknoten war nicht geeignet, und der untersuchende Oberarzt sagte mir: „Herr Krüger, Ihre Lymphknoten sind nicht bösartig. Da bin ich mir ziemlich sicher.“ Mit dieser gut tuenden Anmerkung begab ich mich zur Vorstellung in die chirurgische Abteilung und vereinbarte für Anfang Juni die Lymphknotenentnahme. Mai 2006 Wieder getreu unserer neuen Erkenntnis „Lebe den Augenblick“ gingen wir im Mai auf Reisen. Das Programm war Japan und Bangkok.  Bedrückend beeindruckend war Hiroshima mit den Gedenkstätten und insbesondere mit der Ausstellungsdokumentation. Das Geschehen, oder besser gesagt das Grauen vom 6.8.1945, dokumentiert durch alte Fotos, Fundstücke und Filmmontagen, war fast unvorstellbar und konnte von einem schon nach kurzer Zeit nicht mehr bewusst aufgenommen und verarbeitet werden. Wir haben das Friedensmuseum still, bedrückt von diesem nicht vorstellbaren Leid verlassen und haben einige Tage gebraucht, wieder zur Normalität zu finden. Juni 2006 Das Lymphom hatte das Prostataproblem verdrängt. Ich erinnerte Dr. Bommer daran, dass ich ursprünglich nach Ulm gekommen war, um die Prostata abzuklären. Er organisierte mir die Termine in der Urologie. Am Tag meiner stationären Aufnahme zur Lymphknotenentnahme hatte ich morgens bei Prof. Hautmann, Leiter der Uni Urologie Ulm, ein Gesprächstermin. Nachdem er sich kurz meine Geschichte angehört und die Ergebnisse des PET-Cholin angesehen hatte, sagte er: „Ich bin ein Mann der klaren Worte. Unter 100 Krügers mit Ihren Werten und Untersuchungsergebnissen hätte vielleicht ein Krüger keinen Krebs.“ Vor seinem Sprechzimmer hatte er zwei Adjutanten postiert, und als er uns zur Tür begleitete, gab er dann seine Anweisungen: „Sie bringen Herrn Krüger ins Untersuchungszimmer und Dr. …. möchte sich die Prostata ansehen. Weiter besorgen Sie die CD über die PET-Untersuchung von Herrn Krüger in der Nuklearmedizin.“ Prof. Hautmann hatte seinen Bereich straff organisiert und unter Kontrolle, und er war noch ein Chefarzt der alten Kategorie „Götter in Weiß“. Der Arzt kam nach etwa 15 Min. und führte die übliche Untersuchung durch, wobei hier natürlich Rektal US zum Einsatz kam. Er berichtete mir, dass per US nichts Auffälliges zu sehen sei, und dies auch eine gewisse Rehabilitation meines Urologen in Marbella wäre für die beiden erfolglosen Biopsien. Die Biopsie wollte ich gerne einen Tag nach der Knotenentnahme machen lassen. Es war natürlich so kurzfristig kein offizieller Termin mehr frei, aber wir sind flexibel, meinte Prof. Hautmann, und dann kommen Arzt und Schwester um 7:15 Uhr morgens und machen Ihre Biopsie. Meine Frau und ich waren von Prof. Hautmann angetan wie von der ganzen Atmosphäre an der Uniklinik Ulm. Wir kannten das unpersönliche, snobistische Heidelberg, und es tat richtig gut, dass hier in Ulm ein Patient noch Mensch war. Nachmittags bezog ich mein Zimmer. Es war mein erster Krankenhausaufenthalt. Ich wurde schon von einer jungen Ärztin erwartet, um den Papierkram zu erledigen wie Aufklärung Operationsrisiken usw. Morgens 6:30 Uhr kam der Pfleger und brachte mir das OP-Hemd, und kurz vor 7:00 Uhr schob er mich mit Bett durch die endlosen Gänge- der Bereich Innere Medizin besteht aus diversen älteren Gebäuden mit Verbindungsgängen- zum OP-Bereich. Der Vorbereitungsraum hatte in Brüstungshöhe eine etwa 4 m breite Fensterfront aus Schiebefenster. Mein Bett wurde längsseitig an den geöffneten Fensterteil geschoben, und ich musste durch das Fenster klettern in ein auf der Innenseite stehendes Bett, das dann mit mir weggefahren wurde, um Platz für den nächsten Patienten zu machen.  Es gab vier OP-Räume, so dass zum Arbeitsbeginn diese Fensterdurchreiche frequentiert war. Mich nahm eine nette Schwester in Empfang, setzte auf meinem Handrücken eine Kanüle ……. und dann hörte ich aus weiter Ferne: „Aufwachen Herr Krüger. Wie geht es Ihnen?“ Ich war im Aufwachraum, die Operation war vorbei, und so langsam kehrte die Erinnerung zurück. Der Ablauf war gut durchorganisiert wie in einer Fertigung, und der Patient hatte gar keine Gelegenheit, Ängste zu entwickeln. Als ehemaliger Fertigungsfachmann hatte ich nichts auszusetzen. Innere Medizin und Urologie lagen auf unterschiedlichen Hügeln, so dass ich mir für den nächsten Morgen zu 6:30 Uhr ein Taxi bestellt hatte und in 10 Minuten war ich dann in der Urologie. Da, wo vor zwei Tagen Menschen hektisch hin und her eilten, war zu dieser frühen Stunde niemand. Nach etwa 15 Minuten sichtete ich eine Schwester und erläuterte ihr mein Anliegen. „Die werden schon kommen. Sie sind halt etwas zu früh da“, meinte sie, und tatsächlich fünf nach sieben erschien der Arzt, den ich von der Untersuchung kannte, und dann kam auch seine Helferin. Wir gingen ins Untersuchungszimmer, und ich fragte, ob er auch meine CD mit den PET-Aufnahmen hätte. Das bejahte er und stellte seinerseits die Gegenfrage, ob ich auch die Antibiotika vorschriftsmäßig eingenommen habe, was ich dann bejahte. Ich kannte ja den Ablauf und zog mich aus und kletterte auf den Spezialstuhl, wobei ich dann in der rechten Hand den Beutel für das Wundsekret hielt, das über Schläuchlein aus der rechten Achsel in den Beutel abgeleitet wurde. Als ich dann meine Position eingenommen hatte, durfte ich dann mit der linken Hand den Hodensack hochziehen, um dem Arzt freie Sicht zu geben. Leider habe ich es versäumt nachzufragen, wie der Informationsabgleich PET-Aufnahme zu aktueller Rektal-Sonografie erfolgte. Ich vermute, dass die Koordinaten in das aktuelle Sonografiebild übertragen wurden, da der Arzt während der Biopsie Äußerungen machte wie, „Volltreffer, genau in die Mitte getroffen.“ Es wurden gezielt nach den PET-Informationen zwei Stanzen in jeden Prostatalappen und noch weitere sieben Stanzen verteilt auf die Prostata bzw. in Areale, die dem Arzt verdächtig erschienen, gemacht, um abzusichern, dass nicht noch andere Bereiche, als die durch das PET-Cholin sichtbar gemachten Zonen, betroffen waren. Danach bekam ich für ein paar Stunden ein Krankenzimmer. Es wurde mir Frühstück serviert und alle 1 ½ Stunden musste ich der Stationsschwester in einer Urinflasche meinen Urin präsentieren, der nach anfangs tiefrot dann langsam in rosa überging, und gegen 11:00 Uhr durfte ich dann gehen und bestellte mir ein Taxi, um wieder auf meine Krankenstation zu kommen. Ich hatte zwar auch Blut im Urin nach der Biopsie, aber später hatte ich nicht die von meinen beiden ersten Biopsien bekannten, unschönen Blutgerinnseln. Ob dies nun Zufall  oder ein Könner am Werk war, wusste  ich nicht, aber ich hatte natürlich nichts dagegen, dass mir dieser Kelch erspart blieb. Nach zwei weiteren Tagen verließ ich das Krankenhaus, und bekam zuhause in Deutschland zwei Tage vor unserer Abreise nach Spanien den Anruf vom Sekretariat Prof. Hautmann, dass das pathologische Ergebnis vorliegen würde. Ich bat, mir dies telefonisch vorab durchzugeben. Dies wurde abgelehnt, und ich bat dann mir das Ergebnis zu faxen. Dies wurde ebenfalls abgelehnt, was mir unverständlich war, da ein Fax auch vor Gericht anerkannt wird, was ich auch monierte. Man bestand darauf, da das Ergebnis nicht so erfreulich wäre, dass ich vorbei kommen sollte, um die Angelegenheit mit Prof. Hautmann zu besprechen. Dies lehnte ich ab, da mir der Stress 450 km Autobahnfahrt einen Tag vor meiner Abreise zu groß war, und sagte, dass man mir per Post an meine spanische Adresse den Befund schicken möchte. Die Verblüffung an dem anderen Ende des Telefons konnte ich direkt spüren, und die Antwort kam leicht gestammelt, „ Aber alle Patienten kommen sofort bei so einem Ergebnis.“ Meine Begeisterung für Ulm hatte aufgrund dieser Engstirnigkeit einen ersten Dämpfer bekommen, aber es sollte noch viel dicker kommen. Etwa drei Wochen später erhielt ich den Befund per Brief in Spanien: Diagnose: Stanzbioptisch gesichertes Prostatakarzinom im klinischen Stadium T2c NX M0 Gleason Score 3 + 4 = 7. Anamnese: Sie hatten sich zur Prostatastanzbiopsie nach durchgeführtem PET-Cholin/CT vorgestellt. Es wurde eine PET-Cholin/CT gesteuerte Stanzbiopsie durchgeführt. Hier nun das histologische Ergebnis. Histologie: Mehrteilig seitengetrenntes Prostatastanzmaterial mit Mikroherden eines glandulären Prostatakarzinoms Gleason Grad 3 + 4 = 7. Tumoranteil rechts Mitte, links lateral Apex und Basis maximal 5 %. Beurteilung: Es handelt sich um ein Gleason 7 Prostatakarzinom. Unserem Erachten nach sollte eine radikale Prostatektomie durchgeführt werden. Bezüglich eines Termins kann mit uns Kontakt aufgenommen werden. Ich hatte mich ja schon, wie ich meinte, sehr gut auf den KISP Seiten informiert, aber mit dem schriftlichen Vorliegen meines Befundes wurde mir klar, dass dies doch nur oberflächlich war. Jetzt hatte ich einen eindeutigen Bezug nämlich meinen Befund und musste feststellen, dass ich die Begriffe alle schon einmal gelesen hatte, aber deren Bedeutungen doch recht verschwommen waren, und Schlussfolgerungen daraus konnte ich erst recht nicht ziehen. Also ging es erst einmal wieder ins Internet auf die KISP Seiten, um den Befund zu verstehen als Grundlage für die weitere Vorgehensweise. Juli 2006 Auch nach der Analyse meines Befunds blieb ich bei meiner schon vorab ohne vorliegende Diagnose getroffene DHB-Entscheidung, da ich von dieser Therapieform voll überzeugt war. Ich habe immer mit Spannung auf die PSA-Ergebnisse von Ralf in seinem Bericht in KISP Texte gewartet und mit gefiebert und habe den Achterbahnverlauf zur damaligen Zeit auch als eine Plateaubildung angesehen. Deshalb kam für mich als Therapie nur die DHB infrage, und ich schickte Ralf eine Email mit der Bitte, mir in der Nähe meines Wohnortes Urologen zu nennen, die eine DHB begleiten. Die Antwort kam prompt mit drei Vorschlägen und in der Rubrik „Meine Therapieentscheidung“ habe ich erläutert wie und warum ich zu Dr. Fleischmann, Heidelberg, gekommen bin. Trotz meiner Entscheidung für die DHB wollte ich vor dem praktischen Beginn erst noch ein Gespräch mit Prof. Hautmann führen, um auch die Ansichten eines erfahrenen Urologen und Professors an der Universität Ulm zu hören. Meine Frau nahm an diesem Gespräch teil, und ich hatte mich mit Notizen vorbereitet. Gleich eingangs fragte ich Herrn Prof. Hautmann, was er von der DHB hält. „Wollen Sie mit Leibowitz nur eine Lebensverlängerung oder eine Heilung? Dies sollten wir zuerst klären“, war seine Entgegnung. „Gut informiert ist er“, dachte ich bei mir, und antwortete, „dass ich mich schon über die kurativen Möglichkeiten informieren möchte“. Herr Prof. Hautmann präsentierte dann die Partin Tabellen und bei meiner Diagnose ergab sich kein berauschender Prozentsatz für die Kapselbeschränkung des Karzinoms. Aber dies sollte sich ändern. Prof. Hautmann malte die Prozentsätze der Partin Tabelle auf ein Blatt Papier, umkreiste diese und schrieb die Zugehörigkeitsbezeichnung wie Lymphknoten- und Samenblasenbefall dazu. Dann referierte er: „ Die Samenblasen werden entfernt und damit verbessert sich entsprechend der Prozentsatz der Kapselbeschränkung.“ Meine Zwischenfrage war, ob während der Operation der Befall der Lymphknoten geprüft wird, und die Antwort war: „Mit solchen Kleinigkeiten halten wir uns nicht auf. Diese werden entfernt und eigentlich könnten wir damit den Prozentsatz auch wieder anrechnen …“. Diese Art der Statistikverbesserung verblüffte mich schon. Ich führte dann aus, dass ich annehme, dass eine Universitätsklinik auch Statistiken über die Operationen führt. Dies wurde mir kopfnickend bejaht, und so bat ich, mir die Statistik der Inkontinenzrate der von ihm Operierten zu zeigen. „Was heißt hier Statistik? Rufen Sie die DKV an- ich muss wohl ungläubig geschaut haben-  ja, das ist diese Privatversicherung, die Größte in Deutschland. Die machen Materialverbrauchsstatistiken für ganz Deutschland. Sie sind doch da wohl Mitglied?“ „Nein, ich bin bei der Halleschen KV“, antwortete ich. „Macht nichts, die werden auch Ihnen Auskunft geben. Fragen Sie dort, bei welchem Operateur die wenigsten Pampas verschrieben werden.“ Um eine weitere Eskalation zu vermeiden, erkundigte ich mich nach seiner Meinung zu Strahlungstherapien. Dies wäre eine Alternative zur Ektomie, meinte er, und Heidelberg in meiner Wohnsitznähe wäre eine gute Adresse. Nachdem das Gespräch wieder sachlich verlief, machte ich noch einmal einen Anlauf zum Thema Statistiken. „Herr Prof. Hautmann, als Universitätsklinik müssen Sie doch Statistiken führen und haben sicherlich Unterlagen über die Inkontinenzrate?“ „Was wollen Sie nur. Ich habe König Fahd operiert. Da waren vorher vier seiner Leibärzte über drei Monate hier in der Klinik. Die haben jeden Operierten in die Hose geguckt, und wehe, da wäre ein Tropfen in der Hose gewesen. Kopf ab!- und dazu machte er die Handbewegung mit der flachen Hand parallel zum Hals- Das haben die gewusst.“ Meine Frau und ich- wir waren sprachlos und schauten uns ungläubig an. „Genug des Palavers. Meine Zeit ist schon überschritten“, und er stand auf und komplementierte uns zur Tür. „Denken Sie daran, während wir hier palavern, wächst Ihr Krebs weiter, und passen Sie auf, dass Sie nicht noch Ihren Operateur verlieren.“ Er hielt sich für den Besten. Ende Juli hatte ich meinen zweiten Termin bei Dr. Fleischmann und startete meine DHB mit der Einnahme von Casodex und Avodart  und bekam 10 Tage später meine erste Spritze Pamorelin zur Testosteronunterdrückung  in Spanien beim Hausarzt.
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