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Pk-Historie Pk-Historie Diagnoseerstellung Diagnoseerstellung Meine Therapieentscheidung Meine Therapieentscheidung Gedanken, Erkenntnisse, Ratschläge Gedanken, Erkenntnisse, Ratschläge
Warum diese detaillierte Darstellung?  (Teil 3) Mit meiner Schilderung auch des privaten Ablaufes in diesen zwei Jahren möchte ich aufzeigen, dass beim Verdacht auf oder bei der Diagnose PK die Welt nicht untergeht, und man für seine Entscheidungen sich Zeit nehmen kann- das Prostatakarzinom wächst sehr langsam-, und wenn man unsicher ist, dann nimmt man sich eine Auszeit, um die Entscheidung reifen zu lassen. Dies müssen keine Fernreisen wie bei mir sein, sondern eine Hütten-Bergwanderung oder eine längere Radtour haben den gleichen Effekt des Abschaltens und des Verarbeiten des Geschehens im Unterbewusstsein. Die Gefahr im Übereifer, in der Angst etwas Falsches/Unbedachtes zu machen, was man später bereut weil irreversibel, ist viel größer als dass durch Nichtstun etwas aus der Kontrolle gerät. Weiter wollte ich aufzeigen, dass Ärzte auch nur Menschen mit starken und schwachen Seiten sind, und somit die Eigeninitiative erforderlich ist, um nicht in einen Routineablauf, der zwar gut gehen kann aber nicht muss, zu kommen. Dies erfordert natürlich eine intensive Beschäftigung mit der Thematik Prostatakrebs, wobei uns heute glücklicherweise das Internet als eine riesige Datenbank zur Verfügung steht, und man somit sich das Wissen erarbeiten kann, um als mündiger Patient zusammen mit dem Arzt seines Vertrauens ganz bewusst seinen Therapieweg zu finden. Das Geschehen um die Prostata ist für einen Mann äußerst wichtig, für viele geht es um ihren Selbstwert als Mann. Es geht um Potenz, Testosteronspiegel (Manngefühl), Inkontinenz, Zeugungsfähigkeit, so dass man nach meiner Auffassung die Therapieentscheidung nicht nur den Ärzten überlassen sondern man unbedingt selber mitwirken sollte, damit in einer Therapie auch die für einen persönlich wichtigen Belange berücksichtigt werden. Es ist ein weiterer großer Vorteil beim PK gegeben, und zwar gibt es sehr unterschiedliche Therapieformen, so dass fast immer die Möglichkeit eines guten Kompromisses für die eigenen Prioritäten gegeben ist. Diese Ausführungen gelten für Prostatakrebs im Anfangsstadium bzw. noch in der Kapsel (Prostata). Für metastasierten Prostatakrebs gelten andere Überlegungen, wobei aber auch hier keine übereilten Aktionen wie Prostatektomie unter den Schlagwörtern Krebsmassereduzierung oder Überlebensvorteil erfolgen sollten, sondern auch in diesem Fall gilt, sich zuerst umfangreich informieren, um dann bewusst mit seinem Arzt des Vertrauens die Vorgehensweise zu erarbeiten. Vorsorge? Ja, ohne Wenn und Aber! Und zwar über Blutabnahme ist ein PSA-Test zu machen. PSA steht für prostata-spezifisches Antigen. Der Test ist in der modernen aussagefähigeren Form, aufgeteilt in den so genannten komplexierten PSA (cPSA) und dem freien PSA (fPSA), durchzuführen und sollte ab 40 Jahre bzw. bei Prostatakrebsfällen in der Familie ab 35 Jahre erfolgen. Zu Beginn ist meine Empfehlung vier Messungen im Abstand von 3 – 4 Monaten zu machen, um eine gesicherte Ausgangsbasis zu haben und dann abhängig von der Werteentwicklung auf halbes oder jährliches Messintervall zu gehen. Die Maßeinheit für den PSA-Wert ist meistens ug/l, und Werte zwischen 1 bis 2 sind sehr gut, wobei aber auch der Bereich zwischen 2 und 3 in Ordnung ist. Wichtig ist, dass über die Zeitachse kein ansteigender sondern ein horizontaler Verlauf zu verzeichnen ist. Weiter sollte der Quotient von fPSA zu cPSA größer 0,2 sein und ebenfalls über die Zeitachse horizontal verlaufen. Sollte einmal ein Messwert in die ungünstige Richtung ausfallen, dann ist nach drei Monaten eine weitere Messung zu machen, um zu ermitteln, ob ein Messausrutscher vorlag oder sich eine Tendenz entwickelt. Trifft letzteres zu, dann ist nun engmaschiger in drei bis vier Monatsabständen zu kontrollieren. In der nachstehenden Grafik habe ich die vorher beschriebene Situation nachgebildet, und man sieht sehr schön, dass durch das PSA-Screening ein Messausrutscher erkannt und Panik vermieden wird. Ergibt sich ein Szenario mit steigenden cPSA-Werten bei gleichzeitig fallenden Quotienten fPSA/cPSA, und wenn dieser noch den Wert von 0,2 unterschreitet, dann liegt ein starkes Indiz für sich entwickelnden Prostatakrebs vor (siehe auch Kapitel “Gedanken, Erkenntnisse, Ratschläge”). Es sollte nun eine Abklärung der Situation erfolgen, wobei eine Stanzbiopsie schon eine sehr invasive Angelegenheit mit hoher Komplikationsrate ist, wie meine obigen Ausführungen belegen. Deshalb ist meine Empfehlung eine Feinnadelaspirationsbiopsie (Abkürzung FNAB) durchzuführen, die, wie ich aus eigener Erfahrung berichten kann, fast schmerzfrei und unblutig ist. Die Komplikationsrate ist deutlich geringer, etwa Faktor 20 im Vergleich zur Stanzbiopsie. Leider gibt es nicht mehr viele Urologen in Deutschland, die die FNAB durchführen, da diese durch die Stanzbiopsie verdrängt wurde. Letztere trat ihren Siegeszug zusammen mit der Prostatektomie, die als so genannter Goldstandard gilt, an. Für die Prostatektomie sind die Lage des Karzinoms, die Malignität des Karzinoms definiert in Gleason Score und die Kapselbeschränkung des Karzinoms für die Art der Operation sehr wichtig, und zwar ob Nerven schonend (Potenz und Inkontinenz) operiert werden kann, und diese Informationen liefert die Stanzbiopsie. Für die Abklärung der eigenen Situation genügt die FNAB, und diese liefert darüber hinaus sehr wichtige Informationen über die Aggressivität des Karzinoms als Entscheidungsgrundlage für das weitere Verhalten, falls die Untersuchung ein positives Resultat, sprich Krebs, gebracht hat. Wenn aber von vornherein feststeht, dass bei positiver Diagnose eine kurative Therapie gewählt wird und von der inneren Überzeugung ein Abwarten nicht infrage kommt, dann sollte die Stanzbiopsie mit Bestimmung des Gleason Score gewählt werden, da heute die Therapiewahl bzw. die Durchführung dieser auf den Ergebnissen der Stanzbiopsie beruhen. Überlegungen und mögliche Vorgehensweisen bei der Diagnose Krebs sind im Kapitel „Gedanken, Erkenntnisse, Ratschläge“ aufgeführt. Auch im Kapitel „Meine Therapieentscheidung“ kann man sich informieren. Ein sehr erfahrener Urologen für die FNAB ist Dr. Bliemeister  in Lütjensee bei Hamburg. Die SHG-Bretten hat einen Fragen/Informationskatalog zur FNAB erstellt. Bei der FNAB werden meistens vier Proben in Form abgesaugter Zellen aus der Prostata erstellt, und im Institut Prof. Biesterfeld von der Universität Düsseldorf wird dann die DNA Ploidie bestimmt als Nachweis, ob Krebs vorliegt. Im Fall von Krebs unterscheidet man vier Arten der DNA Ploidie nämlich peridiploide, peritetraploide, x-ploide und multi-ploide Verteilungen. Der Typ der DNA Ploidie gibt detailliertere Aufschlüsse für Prognose und mögliche Therapien als das pathologische Ergebnis der Stanzbiopsie dargestellt in Gleason Score. Aber auch aus dem Material der Stanzbiopsien kann nachträglich noch die DNA Ploidie bestimmt werden, um diese wichtige Information für Prognose und Therapieentscheidung zu haben. Im Kapitel „Gedanken, Erkenntnisse, Ratschläge“ erläutere ich die Ergebnisse der DNA Ploidie und die sich daraus ergebenen Konsequenzen mit den Für und Wider. Und noch ein Tipp, und zwar habe ich meinen beiden Söhnen empfohlen neben der PSA-Bestimmung auch den Testosteronspiegel messen zu lassen, denn dieser fällt im Allgemeinen beim Entstehen eines Prostatakarzinoms, also ein weiteres Indiz und Entscheidungshilfe für den Schritt, eine FNAB machen zu lassen. Und abschließend noch einen Hinweis zur PSA-Messung. 48 Stunden vor der Blutabnahme kein Radfahren und keinen Sex, da sonst die Messwerte zu hoch ausfallen können. Die Prostata wird durch diese Tätigkeiten angeregt, zusätzliches prostata-spezifisches Antigen zu produzieren. Was macht mein Lymphom? Die PET-Cholin-CT Untersuchung hatte, wie schon erläutert, auch noch den Verdacht auf ein indolentes Lymphom gebracht. Die Biopsien wie auch die Lymphknotenentnahme in der rechten Achsel waren negativ. Im Januar 2007 machte ich zur Kontrolle ein weiteres PET-Cholin-CT in Ulm. Die Lage war unverändert. Die Knoten waren weiterhin da, aber hatten sich nicht vergrößert. Ebenso gab es wieder in der rechten Achsel den dunklen Fleck (Lymphknoten), obwohl dieser im Juni entfernt worden war. Die Fachleute Prof. Döhner und Dr. Bommer meinten, da es keinen Nachweis neu aufgetretener Lymphommanifestationen gab, in einem halben Jahr wieder zu kontrollieren. Im Sommer machte ich dann meine Protonentherapie in Loma Linda und kam dann im Herbst zu dem Schluss wegen der hohen Strahlenbelastung kein weiteres PET-Cholin-CT sondern nur ein einfaches CT durchzuführen, und zwar der Einfachheit halber machte ich dies in Marbella/Spanien. Mein Hausarzt, Dr. Wienand, in Spanien hatte aufgrund seiner früheren Kliniktätigkeit Erfahrungen mit der Auswertung von CTs, und so brachte ich die neuen Aufnahmen zusammen mit der CD über die PET-Cholin-CT Auswertungen vom Januar des Jahres ihm zur  Beurteilung. Zu unserem großen Erstaunen konnten wir in den neuen CT-Aufnahmen nicht die großen Lymphknoten im Bauchraum, unter der Achsel und am Hals finden. Herr Dr. Wienand machte dann die Entdeckung, dass dort, wo in den PET-Cholin-CT Aufnahmen die großen Lymphknoten waren in den neuen CT-Aufnahmen eine Häufung/Ansammlung von kleinen bis mittelgroßen Lymphknoten zu verzeichnen war, was nach ihm nichts Außergewöhnliches darstellte. Unsere Schlussfolgerung war, dass es in diesen Häufungszentren von Lymphknoten aus nicht bekannten Gründen zu einer Anreicherung des Tracers Cholin gekommen war und dadurch dann in den Auswertungen der Eindruck von einzelnen großen bis sehr großen Lymphknoten entstanden war. Dies erklärte auch, warum in der PET-Cholin-CT Untersuchung vom Januar in der rechten Achsel ein großer Lymphknoten angezeigt wurde, obwoh leinige Monate zuvor dieser entfernt worden war. Nach der Operation hatte mir die Chirurgin berichtet, dass hinter dem entnommenen Knoten noch weitere Lymphknoten vorhanden waren. Diese hatten sich bei der PET-Cholin-CT Untersuchung im Januar wieder mit Cholin angereichert, so dass der Eindruck entstand, dass gar kein Knoten entfernt worden war. Da die Untersuchung des entnommenen Lymphknotens sowie auch die Rückenmarkpunktion keinen Hinweis für einen malignen Befall des Lymphsystems brachten und weiter auch in beiden Fällen keine Prostatakrebszellen gefunden wurden, hat sich für mich das Kapitel Lymphom als eine Fehlinterpretation der PET-Cholin-CT Bildgebung erledigt. Dies Verfahren hat mir sehr geholfen zu der richtigen Diagnose Prostatakrebs zu kommen, hat mir dann aber im Gegenzug Kummer/Aufregung, eine unnötige Operation sowie unnötige aufwendige Untersuchungen mit hohen Kosten für die Krankenkasse gebracht. Trotz der großen Fortschritte bei den Bildgebungsverfahren in der Medizin werden an meinem Beispiel die Grenzen und auch die Gefahren dieser Systeme sichtbar.